Anspruchsvolle Unterhaltung zwischen trockener Chemie und Mathematik - das war für die Gründer des Akademischen Filmclubs an der Universität Karlsruhe (AFK) eine der Antriebsfedern für ein "Kino an der Uni", das am Donnerstag sein 50-jähriges Bestehen feierte. Das seit 1954 existierende Kino wird von elf Studenten auf freiwilliger Basis geleitet, "die vielen ungezählten ehrenamtlichen Helfer nicht zu vergessen", betonte der Vorstand des Filmstudios, Florian Nisbach, in seiner Eröffnungsrede bei der kleinen Feier zum Jubiläum.

Mit ein bis zwei Filmen pro Woche wollen die Studenten aber keineswegs den Weg zum kommerziellen Kino einschlagen, sondern dem Anspruch einer anerkannten studentischen Kulturgruppe gerecht werden. "Das Programm soll einfach Niveau haben, deshalb orientieren wir uns am filmhistorischen und filmtheoretischen Kino, sowie an Raritäten", sagt Nisbach. Eine solche wurde dann auch auf der Jubiläumsfeier vorgeführt: Der "Traumulus" von Carl Fröhlich aus dem Jahre 1936, war 1954 der erste Film des damaligen "AStA Filmclub" aus dem das AFK-Filmstudio entstand. In dem "Oldie" geht es um den Direktor eines Gymnasiums, der, konfrontiert mit den sexuellen Eskapaden seines Lieblingsschülers, seelisch tief erschüttert wird. Das Drama endet mit dem Selbstmord des Schülers.

Als Bezugsquellen für ihre Filme dienen den Studenten einmal die regulären Verleihfirmen oder - in speziellen Fällen wie beim "Traumulus" - das Bundesfilmarchiv, erklärt Nisbach.

Das Geld, das nicht nur zum Ausleihen des Filme, sondern auch für die technische Wartung der Geräte benötigt wird, kommt aus verschiedenen Quellen. Es gibt ein Uni-Jahresbudget, aus dem alle studentischen Kulturgruppen etwas bekommen und eine kleine Förderung vom Land, so Nisbach. Außerdem werden die gesamten Eintrittsgelder sofort investiert. So hat das Filmstudio, das mit professioneller 35mm-Millimeter-Projektion und Stereoton aufwarten kann, meist eine schwarze Null auf dem Konto.

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