Als Kulisse dienten Hörsäle, Gänge, Mensaküchen und sonstige akademische Räumlichkeiten der Fridericiana, die Akteure waren Studenten und Professoren, und die Handlung ergab sich aus dem Geschehen des Wintersemesters 1964/65. erstmals haben Studenten der Karlsruher TH während dieses Semesters eine Semesterschau hergestellt. Der "Filmkreis" hatte den Einfall, der in einem geistreichen, kritischen und äußerst witzigen Filmstreifen seine konkrete Form fand. Die Semesterschau wird noch einmal heute abend um 20 Uhr im Oberen Mathematikhörsaal der TH gezeigt.
Leicht hätte dieser Filmabend über das Wintersemester eine einfache Aufzählung und Aneinanderreihung von Ereignissen werden können. Die erste Szene bei der "Uraufführung" am Dienstagabend ließ derartiges fast befürchten. Es wurden als Auftakt Ausschnitte von der Semestereröffnungsfeier in der Schwarzwaldhalle gezeigt. Der Kommentar beschränkte sich auf zurückhaltende Erklärungen über die Bedeutung einer solchen Feier. Reden wurden zusammenfassend wiedergegeben. Neuimmatrikulierte erschienen im Bild.
Doch schon die zweite Szene bewies, daß dies nur eine Skizzierung der Ausgangsposition sein sollte. Der Besuch der Studentendelegation von der Partneruniversität Villeurbane bei Lyon wurde bereits freier und kritischer kommentiert. eine mit Jazz untermalte Bildfolge deutete das strapaziöse Programm dieser drei Besuchstage an. Die Quintessenz der Unternehmung wurde in dem Satz zusammengefaßt: "Es endete wie es begann: mit Freibier."
Eine Persiflage auf die Studentenzeitung "Ventil" folgte. "Wir haben Ventil getestet..." (Ventilleser gähnen in Großaufnahme, schlafen endlich ein) "das ist der Beweis:langweiliger geht's nicht." Die Nikolausschwemme, die kurz vor Weihnachten den akademischen Nachwuchs in ein Heer weißbärtiger Kinderfreunde verwandelt, wurde ebenso mit ironischer Unbefangenheit betrachtet wie die Weisheit der Hochschularchitekten, die Treppenaufgänge vor Neubauten so anlegten, daß sie mühelos auch mit Fahrrädern oder Autos bezwungen werden können. Einblendungen impressionistischer Aufnahmen von Baustellen und Neubauten der TH bereicherten diesen gelungenen Streifen. Die Moritat von dem Studenten, der 1980 dank der immer strenger werdenden Bestimmungen des numerus clausus als einziger Studierende der Fridericiana übrigbleiben wird, bildetet einen der Höhepunkte. Und die kritische Betrachtung eines Podiumsgespräches über Bildungsfragen war der Abschluß.
"Nobody is perfect" schrieben die akademischen Amateurfilmer als Abschiedgruß auf die Leinwand. Sie haben keine Veranlassung, sich für diesen ersten "Semestertest" zu entschuldigen. Gerade der Mangel an äußerster technischer Perfektion verleiht ihrem Film einen besonderen Reiz. Wenn man den jungen Filmberichtern auch wünschen möchte, daß sie bald ihren dringend benötigten Schneidetisch bekommen. Denn bislang stehen ihnen als technische Hilfsmittel einzig Schere und Klebenband zur Verfügung.
Doch schon die zweite Szene bewies, daß dies nur eine Skizzierung der Ausgangsposition sein sollte. Der Besuch der Studentendelegation von der Partneruniversität Villeurbane bei Lyon wurde bereits freier und kritischer kommentiert. eine mit Jazz untermalte Bildfolge deutete das strapaziöse Programm dieser drei Besuchstage an. Die Quintessenz der Unternehmung wurde in dem Satz zusammengefaßt: "Es endete wie es begann: mit Freibier."
Eine Persiflage auf die Studentenzeitung "Ventil" folgte. "Wir haben Ventil getestet..." (Ventilleser gähnen in Großaufnahme, schlafen endlich ein) "das ist der Beweis:langweiliger geht's nicht." Die Nikolausschwemme, die kurz vor Weihnachten den akademischen Nachwuchs in ein Heer weißbärtiger Kinderfreunde verwandelt, wurde ebenso mit ironischer Unbefangenheit betrachtet wie die Weisheit der Hochschularchitekten, die Treppenaufgänge vor Neubauten so anlegten, daß sie mühelos auch mit Fahrrädern oder Autos bezwungen werden können. Einblendungen impressionistischer Aufnahmen von Baustellen und Neubauten der TH bereicherten diesen gelungenen Streifen. Die Moritat von dem Studenten, der 1980 dank der immer strenger werdenden Bestimmungen des numerus clausus als einziger Studierende der Fridericiana übrigbleiben wird, bildetet einen der Höhepunkte. Und die kritische Betrachtung eines Podiumsgespräches über Bildungsfragen war der Abschluß.
"Nobody is perfect" schrieben die akademischen Amateurfilmer als Abschiedgruß auf die Leinwand. Sie haben keine Veranlassung, sich für diesen ersten "Semestertest" zu entschuldigen. Gerade der Mangel an äußerster technischer Perfektion verleiht ihrem Film einen besonderen Reiz. Wenn man den jungen Filmberichtern auch wünschen möchte, daß sie bald ihren dringend benötigten Schneidetisch bekommen. Denn bislang stehen ihnen als technische Hilfsmittel einzig Schere und Klebenband zur Verfügung.
-ü-
(Quelle: BNN, Februar 1965)