Vom studentischen Filmkreis zum AFK-Filmstudio
Versuch einer Chronik des Studentenkinos an der Universität Karlsruhe (TH)
Das Studentenkino an der Universität Karlsruhe existiert seit 1954. Seit dieser Zeit gaben sich Generationen von engagierten filmbegeisterten Studenten die Bildklappe in die Hand. Und natürlich fordert der Spielbetrieb insbesondere mit kleinem Team viel Aufmerksamkeit. Da bleibt wenig Zeit, die eigene Geschichte sorgfältig zu archivieren. Dennoch soll hier eine nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellte Chronologie aufgestellt werden, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
1954/1955
Gründung des
Studentischen Filmkreises
durch Architekturstudenten.
Als erster Film wird am 24. Juni 1954 "Im Westen nichts Neues" von Lewis Milestone gezeigt.
Die Vorführungen finden im Studentenhaus auf
16mm-Projektoren statt. Projiziert wird aus einer Vorführkabine. Ein
gemieteter Wandervorführer ermöglicht 35mm-Filme vorzuführen. Dessen
alters- und lichtschwachen Projektoren erzeugen einen Geräuschpegel im
Saal, den es zu dämpfen gilt, was mehr schlecht als recht mit einer
zugesägten Pressspanplatte gelingt, welche in die Wandöffnung eingepasst
wird.

Nach der Kasse...

..passiert das Publikum den Einlass...

...und nimmt im Studentenhaus platz.

Parallel laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen: Der Film wird umgerollt...

...und schließlich in den Projektor eingelegt.
1956
Aufgrund interner Differenzen steht der Filmkreis fast vor der
Auflösung. Wieder sorgt ein Architekturstudent für die Rettung der
Hochschulgruppe. Allerdings sind jedoch von nun an Studierende der
Fakultäten Elektro-/Nachrichtentechnik, Mathematik, Volkswirtschaft und
Bauingenieurwesen in der Überzahl. Der Filmkreis wird dem AStA
angegliedert und nennt sich von jetzt an
AStA-Filmkreis
.
In einer Architekturklasse wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, um ein
Filmkreis-Plakat zu entwerfen. Aus den eingereichten Vorschlägen wird
eine Darstellung ausgewählt, die stilisierte Publikumsköpfe zeigt und
von nun an zum Markenzeichen des Filmkreises wird.
1956/1957
Zwei tragbare 35mm-Projektoren werden erworben. Deren Qualität lässt
sich aus dem bald für die Maschinen gefundenen Namen ablesen:
„Häckselrama”
1958 Trennung vom AStA aufgrund verstärkter Einmischung des Studentenausschusses in die Arbeit des Filmkreises. Von nun an firmiert die Gruppe als Filmkreis der TH Karlsruhe 1958-1960 Umbenennung des Filmkreises in "Akademisches Filmstudio der Uni Karlsruhe" (AFK) 1961-1964 Im Wintersemester des Jahres 1961 wird der "Hörsaal Mathematik Oben" (HMO) neue Spielstätte des AFK. Daneben wird im Keller des Gebäudes ein Büro bezogen.

Im HMO von oben nach unten: Der Vorführraum,...

vor dem Vorführraum,...

im Gespräch vor dem Hörsaal...

und im Kellerstudio am Schneidetisch.
Das AFK verlegt seinen Schwerpunkt von der Filmvorführung zur
Filmproduktion. Der filmverständige Rektor Schulz – nebenbei
bemerkt der Erfinder der Xenon-Lampe – ermöglicht die Anschaffung der
großen Vorführmaschinen (zwei Bauer B11-Projektoren), sowie der 16mm-
und 35mm-Kameras. Der süddeutsche Rundfunk spendet einen kompletten
Schneidetisch, die Firma Siemens eine Magnetton-Vertonungsmaschine.
1965
Am 9.2.1965 wird die erste Semesterschau uraufgeführt.
Am 10./11.11.1965 präsentiert das AFK die zweite Semesterschau.
1967 Gründung des eingetragenen Vereins AFK
Die Vereinsgründung wird am 15.7.1967 mit einer Sonderfahrt durch Karlsruhe gefeiert.
1991
So sehen die Spielstätte HMO und das AFK-Büro im Keller des Gebäudes zu
dieser Zeit aus:

Blick auf die Leinwand...

...und über die Zuschauerränge Richtung Vorführraum...
 
2004
Am 11.11.2004 feiert das AFK sein 50jähriges Bestehen mit der Vorführung
des Films „Traumulus”, mit dem an diesem Tag vor genau 50 Jahren der
Spielbetrieb aufgenommen wurde.
2008

Das Begrüßungsschild am Treppenaufgang des HMO

Jochen, Marthe, Florian, Freya und Sebastian (v.l.) erwarten an der Kasse das Publikum

Die Musiker im Gespräch

Im Vorführraum
Das Wintersemester wird genutzt, um das große Archiv, bestehend aus Büchern, Zeitschriften, Geräten zur Bearbeitung und Projektion von Filmen, Plakaten und vielem mehr einzulagern oder gegebenfalls auszusortieren. Ferner wird mit der Sondierung des Hertz-Hörsaals begonnen, um schließlich einen neuen Vorführraum einzurichten und eine neue Leinwand zu installieren.


2009
We are back! Der Film "Terminator 3" läutet am 22. April 2009 den
Spielbetrieb im Hertz-Hörsaal ein.